23.02.-25.02.12
Kurzbeschreibung:
Die Fährverbindung Kiel-Oslo-Kiel, wird von der Color-Line bedient. Dabei kommen die zur Zeit grössten Fährschiffe der Welt zum Einsatz. Die Color-Line Magic und Color-Line Fantasy, verkehren dabei im Pendelverkehr und benötigen ca. 20 Stunden für die Überfahrt.
Das Konzept:
Die Color-Line Reederei versucht, herkömmliche Fährüberfahrten mit Kreuzfahrtcharakter anzubieten. Ich muss sagen, einige Einrichtungen übertreffen sogar die Ausstattung der AIDA Schiffe! Besonders bemerkenswert ist eine 160 Meter lange Promenade mit Bars, Pizzeria und Geschäften! Aber auch sonst findet man an Bord alles, was es auf anderen Kreuzfahrern auch gibt! Ob Schwimmbad, Fitnessabteilung oder Showbühne, es ist alles vorhanden. Und auch die Restaurants und anderen gastronomischen Einrichtungen, sind sehr elegant und ansprechend. Wer einmal relativ günstig Kreuzfahrtatmosphäre schnuppern möchte, ist hier genau richtig!
Die Anreise nach Kiel:
Ich habe die Fahrt ca. 3 Wochen vorher bei der Color-Line gebucht. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich bei der DB noch eine Sparpreis mit dem IC für 48.- Euro ergattern (Hin- und Rückfahrt). Der IC fährt von Bremen direkt nach Kiel und benötigt für die Strecke 2 h 15 Min.
Der Fährterminal ist dann leicht zu finden, man folgt einfach den Hinweisschildern am Hbf. Verlässt man den Bahnhof, sieht man auch schon das Fährschiff. Es sind nur ca. 300 Meter bis zum Norwegenkai.
Der Check Inn:
Das einchecken ist total einfach. Gleich am Eingang vom Color-Line-Terminal, sind auf der rechten Seite die Schalter. Dort legt man einfach die per E-Mail erhaltene Reisbestätigung vor, und man erhält seine Bordkarte. Die Bordkarte ist gleichzeitig der Fahrschein und die Schlüsselkarte für die Kabine. Ausserdem muss man die Bordkarte bei den Mahlzeiten vorzeigen. Geht man in Oslo an Land, muss die Bordkarte mitgenommen werden.
Die (Mini)Kreuzfahrt
Donnerstag, 23.02.2012
Leinen los und volle Kraft vorraus! Vorbei an der Kieler Innenstadt, geht´s durch die Kieler Förde Richtung Ostsee. Backbord (links),fahren wir an den Nord-Ostseekanal vorbei. Kurz vor der Ostsee-mündung, sieht man dann auf der Steuerbordseite (rechts), ein altes U-Boot am Strand von Laboe liegen. Hierbei handelt es sich um die U-995 aus dem 2. Weltkrieg. Heute dient das U-Boot als Museumsschiff und kann besichtigt werden. Musste ich aber auch googlen, an Bord gab es leider keine Durchsagen wie bei Hafenrundfahrten, grins.
Die 160 Meter lange Promenade |
Die Kabinen sind mit 10,5 m² zwar relativ klein, aber doch sehr gut eingerichtet. Fernseher, Dusche, Fön - alles da!
Bis zum Abendessen ist es ja noch etwas Zeit, das beginnt für mich erst um 21:00 Uhr! Es gibt an Bord nämlich zwei Essenszeiten. Die erste um 18:00 Uhr und die zweite eben um 21:00 Uhr. Das ist zwar etwas spät, dafür hat es aber den Vorteil, dass es kein Gedränge und Geschiebe gibt. Vergli-chen mit der AIDA, wo schon 100 Leute vor der Tür lungern, ist das gerade zu entspannt. Die Zeit bis zum Abendessen habe ich zum testen der Koje genutzt. Und die ist recht bequem. Ich konnte zumindest sehr gut darauf schlafen. Vielleicht lag es aber auch am sanften Wellengang ...
Beim Abendbuffet zeigt man seine Bordkarte vor und bekommt einen Tisch zugewiesen. Das Restaurant ist sehr geschmackvoll eingerichtet und bietet ein schönes Ambiente. Eine Pianistin sorgt zusätzlich für eine angenehme Stimmung. Am Buffet geht es sehr entspannt zu. Keine lange Schlangen und kein Gedränge an den Speisen. Die Auswahl ist gut, aber nicht überproportional gross. Trotzdem ist für jeden Geschmack etwas dabei. Es gibt diverse Fischgerichte, Fleischsorten und jede Menge Beilagen. Auch für Nachspeisen ist reichlich gesorgt. Das Eis würde ich aber nicht empfehlen, das schmeckt doch sehr wässrig.
Nach drei Gängen haben ich dann fertig und bezahle mein Bier. Getränke müssen natürlich extra bezahlt werden. Danach bin ich dann zur Showbühne gepilgert, wo gerade eine Kapelle versucht hat, Stücke von ABBA zum Besten zu geben. Das war jetzt nicht so der Bringer, aber trotzdem hatte es etwas von diesem „Kreuzfahrtfeeling“.
Nach einem weiteren Kaltgetränk, bin ich dann weiter zur „Disco“. Hier war aber noch nichts los, so dass ich dann noch mal über die Promenade geschlendert bin. Danach habe ich dann Feierabend gemacht und bin wieder in meine Koje gekrochen und habe noch etwas TV gesehen. Man kann während der ganzen Überfahrt ARD und ZDF empfangen. Wer seine norwegischen Sprachkenntnisse aufbessern will, kann natürlich auch die norwegischen Heimatkanäle einschalten.
So und nun Licht aus, Hörspiel an und sich auf das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen frühen.
Freitag, 24.02.12
Nach einer erholsamen Nacht, habe ich mich gegen 6:00 Uhr (bin ja Frühaufsteher), für das Frühstück fit gemacht. Kein Problem in dem kleinen aber doch einigermaßen komfortablen Bad mit Dusche.
Beim Frühstück musste ich wieder die Bordkarte vorzeigen, konnte mir aber einen Platz frei aussuchen. Was soll ich sagen, ich war um 7:00 Uhr der ERSTE im Restaurant. Und das bei bis zu 2700 Passagieren an Bord! Ich habe mir einen schönen Platz am Fenster ausgesucht und habe in aller Ruhe das Frühstück genossen. Es gab Aufbackbrötchen (keine Croissants), Rührei, Speck, Klopse und alles was sonst so zum Frühstück dazu gehört. Allerdings fehlte mir persönlich der Lachs, den es am Abend zuvor noch in diversen Ausführungen gab. Auch Käse in Aufschnitt Form gab es nur als Gouda. Für mich war das völlig okay. Für den Kaffee gab es auch höchsten drei Sterne, da habe ich schon besseren aus der Maschine getrunken. Trotzdem will ich mich nicht beschweren, alles in allem ein sehr gutes Frühstücksbuffet.
Draußen konnte man schon das norwegische Festland sehen, d.h. wir haben den Oslo-Fjord erreicht! Nun beginnt landschaftlich gesehen der schönste Teil der Fahrt, zumindest war das meine Meinung. Die Fahrt durch den Oslo-Fjord dauert ca. 2,5 Stunden und endet in Oslo. An einigen Stellen wurde der Fjord sehr schmal, an einer Passage waren es höchstens noch 100 Meter (das entspricht ungefähr drei Color-Fantasy Schiffe nebeneinander). Die Hügel wurden langsam höher und es ergaben sich viele tolle Motive. Immer wieder zweigten kleine Fjorde ab und wir fuhren an diversen Inseln vorbei. Nach einer Rechtskurve konnte man dann in der Ferne schon die norwegische Hauptstadt erkennen. Oberhalb von Oslo, konnte man gut die Skisprungschanze am Holmenkollen erkennen. Der Holmenkollen ist das berühmte Skigebiet in Oslo. Der ein oder andere kennt es vielleicht auch vom Biathlon her.
Nach einer erholsamen Nacht, habe ich mich gegen 6:00 Uhr (bin ja Frühaufsteher), für das Frühstück fit gemacht. Kein Problem in dem kleinen aber doch einigermaßen komfortablen Bad mit Dusche.
Beim Frühstück musste ich wieder die Bordkarte vorzeigen, konnte mir aber einen Platz frei aussuchen. Was soll ich sagen, ich war um 7:00 Uhr der ERSTE im Restaurant. Und das bei bis zu 2700 Passagieren an Bord! Ich habe mir einen schönen Platz am Fenster ausgesucht und habe in aller Ruhe das Frühstück genossen. Es gab Aufbackbrötchen (keine Croissants), Rührei, Speck, Klopse und alles was sonst so zum Frühstück dazu gehört. Allerdings fehlte mir persönlich der Lachs, den es am Abend zuvor noch in diversen Ausführungen gab. Auch Käse in Aufschnitt Form gab es nur als Gouda. Für mich war das völlig okay. Für den Kaffee gab es auch höchsten drei Sterne, da habe ich schon besseren aus der Maschine getrunken. Trotzdem will ich mich nicht beschweren, alles in allem ein sehr gutes Frühstücksbuffet.
Draußen konnte man schon das norwegische Festland sehen, d.h. wir haben den Oslo-Fjord erreicht! Nun beginnt landschaftlich gesehen der schönste Teil der Fahrt, zumindest war das meine Meinung. Die Fahrt durch den Oslo-Fjord dauert ca. 2,5 Stunden und endet in Oslo. An einigen Stellen wurde der Fjord sehr schmal, an einer Passage waren es höchstens noch 100 Meter (das entspricht ungefähr drei Color-Fantasy Schiffe nebeneinander). Die Hügel wurden langsam höher und es ergaben sich viele tolle Motive. Immer wieder zweigten kleine Fjorde ab und wir fuhren an diversen Inseln vorbei. Nach einer Rechtskurve konnte man dann in der Ferne schon die norwegische Hauptstadt erkennen. Oberhalb von Oslo, konnte man gut die Skisprungschanze am Holmenkollen erkennen. Der Holmenkollen ist das berühmte Skigebiet in Oslo. Der ein oder andere kennt es vielleicht auch vom Biathlon her.
Das Anlegemanöver war schnell erledigt, von Bord zu kommen
für den Landgang dauerte umso länger. Da es nur einen Ein- bzw. Ausgang gibt,
war das Gedränge natürlich groß. Hier hat man dann schon die erste halbe Stunde
für den Landgang verloren. Insgesamt liegt das Schiff 4 Stunden in Oslo. Die
Innenstadt liegt ca. 1,5 km vom Anleger entfernt, so dass einem ca. 2,5 Stunden
für eine Stadtbesichtigung zur Verfügung stehen. Da ich außer meinen
Fahrrad-Navi keinen Plan mit hatte, bin ich relativ planlos losgezogen. Die
vorher versprochenen Hinweisschilder habe ich nicht gefunden. Es gab nur direkt
am Terminal ein Schild, das zumindest die grobe Richtung vorgegeben hat! Dank
meines Navi´s habe ich dann die City aber doch gefunden. Oslo ist schön - nicht
überragend, aber trotzdem schön. Es gibt viele schöne Häuser und Bauwerke in
Oslo, aber die typischen norwegischen Holzhäuser wie in Bergen, findet man hier
nicht - zumindest nicht in der direkten Innenstadt. Wer genug Zeit hat, sollte
sich noch die Festung von Oslo anschauen. Diese ist z.T. noch sehr gut erhalten
und bietet eine schöne Aussicht auf den Oslo-Fjord. Auch das Gebiet um den
alten Hafen ist sehr schön. Hier gibt es am Pier diverse Cafe´s und
Einkaufsmöglichkeiten.
Gegen 12:30 bin ich dann wieder zurück in Richtung Fährhafen. Am Terminal herrschte bereits ein buntes treiben, aber die neuen norwegischen Passagieren dürfen genau wie ich in Kiel, erst um 13:15 Uhr an Bord gehen. Als Landgänger durfte ich aber schon an Bord gehen. Dafür gab es einen kleinen Nebeneingang, wo man durchgelassen wurde. Ich muss noch erwähnen, dass man unbedingt die Bordkarte und einen Pass mitnehmen muss, wenn man das Schiff in Oslo verlässt. Ohne Bordkarte kommt man gar nicht erst aus dem Terminal. Eine Passkontrolle wird nur stichprobenhaft gemacht. Ich war diesmal nicht dran...
Zurück an Bord, habe ich mich erst mal auf´s Bett gehauen und die Glotze angemacht. Aber pünktlich zum Auslaufen war ich natürlich wieder oben auf dem Oberdeck. Nun geht es wieder zurück durch den Oslo-Fjord in Richtung offene See. Auf der Passage durch den Fjord, habe ich mich in die Metropolitin Bar gepflanzt und meine obligatorische Kaltschale eingenommen. Zur Erinnerung: Die Metropolition Bar ist die Bar, mit dem grossen Ausblick zum Heck des Schiffes hinaus. Hier habe ich, natürlich wieder bei Live-Klavieruntermalung, den Ausblick auf das dahinschwindende Oslo genossen.
Bevor ich mich wieder in die Koje gehauen habe, bin ich noch mal über Promenade geschlendert. Der Wellengang hat mittlerweile deutlich zugenommen. Das liegt vor allen daran, dass wir jetzt die offene See, das sogenannte „Skagerrak“, erreicht haben. Dazu wehte natürlich auch noch ein kräftiger Wind. Er war sogar so stark, dass man sich nur noch mit Mühe draußen aufhalten konnte. Das Showprogramm musste auch verschoben werden, bis wir wieder in seichtere Gewässer fahren würden.
Über das heutige Abendbuffet muss ich nichts hinzufügen, es entsprach dem des Vorabends. Leider keine Variationen, aber bei einer zweitägigen Fahrt stört mich das nicht.
In der (verspäteten) Abendshow, wurden heute Ausschnitte aus diversen Musicals gezeigt. Die Darbietung fand ich sehr ansprechend, auch die gesanglichen Einlagen überzeugten!
Um den Abend zu beschliessen, bin ich dann noch in die Observation-Bar gezogen.
Hier spielte so eine Art Tanztee-Kapelle. Und hier mein Warnhinweis: Man sollte beachten, wenn man sich alleine beim Tanztee an einen Tisch hinsetzt, dass man zum Tanz aufgefordert wird!!! Ich wusste gar nicht wie mir geschieht, als sich plötzlich aus heiteren Himmel eine, wie soll ich sagen, etwas nicht meinem Alter entsprechende weibliche Person (siehe Foto) näherte! Und dann sprach mich diese Person auch noch an: Do you want to dance with me (oder so ähnlich)? Erst musste ich nach Luft ringen um der Dame dann mitzuteilen, dass ich nicht tanzen möchte. Sie war sehr resolut und ich musste mich schon ganz schön ins Zeug legen, um sie abzuwimmeln. Irgendwann hat sie dann von mir abgelassen und hat sich einen Opa geangelt. Puh, das war knapp, aber ich bin wieder um eine Erfahrung reicher! Setzte dich niemals beim Tanztee in die Nähe der Tanzfläche. Am besten man bleibt der Bar ganz fern ...
Danach habe ich dann wieder Feierabend gemacht.
Samstag, 25.02.12
Ich bin wieder als einer der ersten zum Frühstück gegangen. Auch hier alles wie gehabt, keine besonderen Veränderungen zum Vortag! Bis Kiel sind es jetzt noch ca. 2,5 Stunden, aber erst mal passieren wir die dänische Insel Langeland. Nach dem Frühstück bin ich noch mal in den Shop und kaufe für meine Frau als Mitbringsel ein Elchkissen. Meine Frau steht auf alle Arten von Elche. Sie kann sogar einen Elch imitieren, aber ich schweife ab.
Von meinen 400 Kronen (ca. 61.- Euro), bleiben noch ca. 10 Kronen über. Wie gesagt, das Preisniveau ist für uns Deutsche doch etwas höher anzusiedeln.
Nach dem Elchkauf habe ich dann schnell meinen Trolli gepackt und bin raus an die Reeling! Es ging ja jetzt in die Kieler Förde, wo es wieder was zu sehen gab.
Und nach einer Stunde hatten wir dann auch die Innenstadt von Kiel wieder erreicht. Dann noch kurz rückwärts einparken und die Minikreuzfahrt war zuende!
Fazit: Wer einmal Kreuzfahrtluft in einer angemessenen Umgebung schnuppern möchte, ist hier bestens aufgehoben. Die Ausstattung ist meiner Meinung nach teilweise höherwertig, als auf den AIDA Schiffen. Das Essen an Bord ist sehr gut und völlig ausreichend. Die Kabinen sind mit 10,5 m² zwar klein, aber trotzdem sehr gut eingerichtet. Für zwei Nächte langt das allemal. Auch das Unterhaltungsprogramm hat mir sehr gut gefallen. Na ja, die ABBA Imitation war zwar nicht so der Brüller, aber trotzdem war es eine schöne Atmosphäre im Theater.
Was mir aber am besten gefallen hat, ist das Schiff selbst. Die Color-Fantasy ist ein faszinierendes Schiff. Das es sich hier um ein Fährschiff handelt, bemerkt man nur am Rande. Hier findet man alle Einrichtungen, die es auch in richtigen Kreuzfahrtschiffen gibt, bis auf ein Ausnahme:Es fehlten die Ruhezonenen, wo man sich einfach mal ohne etwas trinken zu müssen, entspannen kann! Diesen Punkt konnte ich aber relativ gut verschmerzen.
Ich würde diese Fahrt auf jeden Fall wieder machen. Im Februar sind die Preise auch relativ günstig. Anders sieht es da im Frühjahr und Sommer aus! Da darf man dann gerne mal 100.- Euro drauf legen.
Ich freue mich bereits auf die nächste Fahrt mit der Color-Line!
Rainer Wohltmann
Fotoalbum
Rainer´s Homepage